Sonntag, 20. Oktober 2013

Süße Butter-Rosen wecken Erinnerungen

Als ich noch ein kleines Mädchen war, gab es bei meiner Oma zum Geburtstag immer große Familenfeiern. Sämtliche Geschwister mit ihren Ehepartnern, Kindern und Kindeskindern, Tanten, Onkel, Cousinen und Großcousinen...

Die Hütte war voll und die Kuchentafel reichlich gedeckt, wenn auch die Auswahl zu dieser Zeit nicht so vielfältig war.

Besonders charakteristisch bei diesen Festlichkeiten war, das Frauen und Männern stets getrennt saßen und daher die Diskussionsthemen sehr unterschiedlich waren.

Die Vorbereitungen begannen morgens früh gegen 9 Uhr, direkt nach dem Frühstück, und in aller Gemütlichkeit. Ich kann mich nicht erinnern, dass einmal Hektik ausgebrochen war.

Am frühen Nachmittag wurden die beiden Tische, einer im Esszimmer, einer im Wohnzimmer, der aufs Maximalste in die Höhe gekurbelt wurde, mit weißen Tischtüchern gedeckt. Das feine weiße Porzellan wurde aus der Vitrine geholt und ein herber Kaffeeduft durchströmte das Haus.
Meist gab es einen Baumstammkuchen, den ich als Kind allerdings oft verschmähte, aber die Hefekipferl die mit einer geheimnisvollen Fleischfüllung gefüllt waren mochte ich sehr.

Aber welches Gebäck ich ganz besonders liebte, das es aber auf unerklärliches Weise nicht oft gab waren
Butterrose.



An das und vieles mehr habe ich mich heute erinnert, als ich heute in der Küche stand und eigentlich Zimtschnecken backen wollte, aber feststellte, dass ich doch nicht alles Zutaten hatte.
Ich liebäugelte kurz damit, das Rezept einfach abzuwandeln, ich entschied mich aber anders.

Das Ergebnis war für mich einfach wunderbar und ich bin sicher, auch meiner Oma hätten die Butterrosen sehr geschmeckt.

Zutaten für ca. 16 Butterrosen:
-     500 g Mehl
-        1 Würfel Hefe
.      300 ml Milch (handwarm)
-     150 g Zucker
-     120 g Butter
-        1 Prise Salz

1)    Hefe in handwarme Milch brökeln und 15 Minuten stehen lassen. (Milch darf nicht zu warm sein !)
2)    Mehl in die Schüssel geben, eine Mulde hineindrücken und die Milch mit der Hefe hinein schütten.
3)    80 g weiche Butter, 100 g Zucker und eine Prise Salz hinzufügen und alles zu einem Teig verkneten.
4)    Teig an einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen, bis der Teig das doppelte an Volumen erreicht hat.
5)    Ofen auf 190° C vorheizen.
6)    Den Teig nochmal kurz mit der Hand durchkneten und zu einem Rechteck auswalken (ca. 50 x 30).
7)    40 g Butter auf den Teig streichen und den 30 Zucker locker darauf verteilen.
8)    Muffinblech großzügig ausbuttern. 
9)    Von der Längsseite den Teig so straff wie möglich rollen, 3 cm dicke Scheiben schneiden und in die Backblechmulde legen.
10)  Das Backblech in den Ofen schieben und 15 Minuten backen.
11)  Mit der restlichen flüssigen Butter, mit 20 g Zucker alle 5 Minuten dick einpinseln.

Mein Fazit:
Schon als ich die Butterrosen aus dem Ofen nahm, war die Neugierde und Begierde zu groß, dass ich es gerne in Kauf nahm mir die Finger zu verbrennen. Der Teig war wunderschön aufgegangen und durch die Butter-Zuckerglasur erhielten die Butterrosen einen wunderbaren Glanz. Ich riß die Mitte der Rose langsam heraus, ließ den heißen Dampf mir ins Gesicht schlagen und biss vorsichtig in den butterweichen, immer noch heißen Hefeteig.
Drei Butterosen habe ich direkt aus dem Backblech heraus verschlungen.
Drei weitere folgten dann am Nachmittag zum Kaffee.
Nach dem Abendessen habe ich mir noch Eine als Nachtisch gegönnt.

Fazit meiner Kinder:
Meine Erstgeborene, die eher Schnitzel, Käse und Oliven bevorzugt hat gleich zwei auf einmal gegessen,
ehe ich mich versah, hat die zweite angefangen in jedes Küchelchen einmal reinzubeißen.

Mein Mann hat dann den Rest verputzt.
Nach nur 5 Stunden war der Spuk vorbei.

Mein Tipp:
Am besten noch warm genießen.
Dann ist der Teig am weichsten.



1 Kommentar:

  1. Gegenbesuch, liebe Astrid. Die Butter-Rosen sehen köstlich aus und kämen mir lauwarm gerade recht fürs Frühstück.

    Hab einen schönen Tag
    Conny

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